Der riskante Vorstoß, den Russlands Militär im Raum Kupjansk-Borowaja am Frontabschnitt Charkow-Ost unternahm, um ohne Sicherung der umgebenden Anhöhen an den Flanken zum Floss Oskol vorzustoßen, war nicht von Erfolg gekrönt. Dies hält Juri Podoljaka in seiner Analyse der Gefechtslage im Ukraine-Krieg zum 5. August 2024 fest. Am Frontabschnitt Donbass hingegen sind Russlands Offensivaktionen nahezu allerorten von Erfolg begleitet – im Großraum Donezk kann das Kiewer Kommando den Zusammenbruch der Front in Höhe Torezk und Pokrowsk sogar nur dadurch vermeiden, dass es seine Einheiten langsam zurückzieht. Eine neue Verteidigungslinie etwas westlicher befinde sich im Aufbau – doch diesen nehme das ukrainische Militär nicht nur überaus hastig vor, sondern auch unter ständigem Beschuss. Mehr noch, an einer Stelle kommen russische Einheiten bereits auch dieser Linie gefährlich nahe. Juri Podoljaka ist ein ukrainischer und russischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien immer gefragter wurden. Seine Analysen beinhalten nur wenige Zahlenangaben, dafür vermittelt Podoljaka anhand von Karten ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet von Zeit zu Zeit kurzfristige Prognosen. Podoljaka stützt sich dazu einerseits auf offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits analysiert er Insiderquellen. Neben Quellen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies auch solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, zu denen er aufgrund alter Beziehungen aus seiner Zeit als ukrainischer Journalist noch in Kontakt steht. Um es im Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken: Juri Podoljaka ist vornehmlich ein OSINT-Analyst.
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