Am 23. August 1939 schlossen das Dritte Reich und die Sowjetunion einen Nichtangriffspakt, der als „Hitler-Stalin-Pakt“ in die Geschichte einging und in einem geheimen Zusatzprotokoll die Vernichtung der Zweiten Polnischen Republik und Aufteilung Europas in deutsch-sowjetische Interessenssphären vorsah. Der Pakt zweier Diktatoren markierte den Auftakt zum Zweiten Weltkrieg: Er ermöglichte Hitler, am 1. September 1939 Polen zu überfallen, und der Roten Armee am 17. September 1939 den Einmarsch in Ostpolen. Das deutsch-sowjetische Kriegs- und Zweckbündnis endete am 22. Juni 1941 mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion. In den 22 Monaten seines Bestehens erwies es sich als perfide „mörderische Allianz“ (Prof. Claudia Weber) mit weitreichenden historischen Folgen für die Nationen und Minderheitengruppen in den gewaltsam besetzten Territorien. Die Folgen reichen bis in die Gegenwart. Umso verwunderlicher ist es, dass der Hitler-Stalin-Pakt in der öffentlichen Wahrnehmung nur wenig präsent ist, teils (bewusst) marginalisiert wird und - wie zuletzt beim Gedenken an den 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion - oft in den Hintergrund tritt. Mit der internationalen Konferenz „Vom Hitler-Stalin-Pakt zum Überfall auf die Sowjetunion“ möchten die deutsch-belarussische gesellschaft e.V., die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und das Deutsch-Ukrainische Forum e.V. dieser folgenschweren Ereignisse in ihren komplexen Verstrickungen zusammen darstellen und sie mit Fokus auf die Schicksale von Belarus und der Ukraine reflektieren. An der vielstimmigen Podiumsdiskussion „Der Vernichtungskrieg im Osten - von divergierenden Narrativen zum differenzierten Gedenken“ beteiligen sich: - Dr. Anton Drobovych, Leiter des Ukrainischen Institutes für Nationales Gedächtnis - Prof. Dr. Claudia Weber, Professorin für europäische Zeitgeschichte, Europa-Universität Viadrina - Dr. Łukasz Kamiński, ehem. Leiter des Polnischen Institutes für Nationales Gedenken, Geschichtsdozent an der Universität Breslau - Dzmitry Novikau, Vorstandsvorsitzender, Euroradio (für Belarus) Moderation: Markus Meckel, ehem. Außenminister der DDR und MdB a.D.
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