Chatyn war ein nordöstlich von Minsk gelegenes belarusisches Dorf, das 1943 von der SS Dirlewanger niedergebrannt wurde. Dabei starben mindestens 150 Zivilisten. Chatyn wurde nie wieder aufgebaut und ist bis heute eines der wichtigsten Symbole des Vernichtungskrieges der Nationalsozialisten in Belarus. Zum zentralen Erinnerungsort für die von den deutschen Besatzern verbrannten belarusischen Dörfer avancierte die am 5. Juli 1969 eröffnete Gedenkstätte in Chatyn. Das Dorf in der Nähe von Minsk war im März 1943 niedergebrannt und alle seine Bewohnerinnen und Bewohner waren ermordet worden. Die Gedenkstätte bildet den Grundriss des nicht mehr vorhandenen Dorfes Chatyn nach. Im Mittelpunkt befindet sich die Skulptur des „ungebeugten Menschen“, der ein ermordetes Kind auf den Armen trägt. Sie stellt den einzigen Überlebenden, den Schmied Iosif Kaminski dar. Das Mahnmal dient zugleich als Erinnerungsort für die zerstörten Dörfer in Belarus. Dabei ist der so genannte „Friedhof der Dörfer“ dem Schicksal der Orte gewidmet, die – wie Chatyn – für immer verloren blieben und nicht wieder aufgebaut wurden. Hintergrund der grausamen Praxis der Nazis, die Dörfer niederzubrennen, war die nationalsozialistische Expansionsideologie vom „Lebensraum im Osten“, der geschaffen werden sollte, ebenso der Kampf gegen mögliche Partisanen und andere NS-Widerständler. Ein weiterer Teil der Gedenkstätte in Chatyn mit „symbolischen Lebensbäumen“ erzählt die Geschichte von 433 weiteren Dörfern, die vollkommen zerstört wurden, anders als Chatyn in der Nachkriegszeit aber neu aufgebaut werden konnten. Das Erinnern an die verbrannten Dörfer wird durch die „Gedenkmauer“ vervollständigt. In eingelassenen Nischen dieser Mauer finden sich Angaben über größere Vernichtungsorte im nationalsozialistisch besetzten Gebiet von Belarus, darunter zum zentralen Tatort in Osteuropa: der NS-Vernichtungsstätte Maly Trostenez. Der belarussische Schriftsteller Ales Adamowitsch verarbeitete das Massaker von Chatyn in seinem Buch Chatynskaja powest (1971, Chatyner Erzählung), das wiederum den Regisseur Elem Klimow zu seinem Antikriegsfilm Idi i smotri (1985, Komm und sieh) inspirierte. Link zum Film: Komm und Sieh (ganzer Film) Am 22.März 2023 jährte sich das grausame Schicksal in Chatyn. Eine Gruppe aus Deutschland reiste Ende März mit dem Verein “Druschba“ an den denkwürdigen Ort und legte Blumen nieder. Owe Schattauer, der diese Reise mitorgansierte spricht über einige seiner Erlebnisse. Wir würden uns über eine Spende sehr freuen. PayPal: accord99@ Redaktionell verantwortlich sind: Sabiene Jahn und Sergey Filbert Der Kanal „Drushba FM“ wurde erstellt, um freundschaftliche internationale Beziehungen zwischen Ost und West zu fördern. Unsere Informations- und Aufklärungsarbeit soll dazu beitragen, das Interesse der breiten Bevölkerung an diesem wichtigen Thema zu erhöhen. Ziel ist es, Bürger aus verschiedenen Ländern zusammenzubringen und unterschiedliche Sichtweisen auf dieselben Dinge zu zeigen, die in unserer Welt passieren. Wir bitten die Community darum, sich beim gegenseitigen Austausch in den Kommentaren mit Respekt zu begegnen – nur so können wir die Friedensbewegung voranbringen.
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