Ruhpolding ist mit 147,84 Quadratkilometern die flächenmäßig größte Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Der gleichnamige Hauptort liegt im Ruhpoldinger Talkessel – dem Miesenbacher Tal – der Chiemgauer Alpen. Ruhpolding ist ein überregional bekannter Kur- und Fremdenverkehrsort und Sitz der Gemeindeverwaltung. Der Name Ruhpolding leitet sich aus dem bajuwarischen „Rupoltingin“ ab und bedeutet „bei den Leuten des berühmten Starken“ (Ru(d) = berühmt, pold = stark bzw. kräftig, ingin = Leute des). Der Aussprache des Bairischen gemäß wird der Ortsname korrekterweise auf der ersten Silbe betont (Rùhpolding) und nicht auf der zweiten Silbe (Ruhpòlding). Im lokalen Dialekt wird der Ortsname als [ruàbbàding] ausgesprochen (Unterstreichung kennzeichnet Betonung; à steht für ein sehr helles a). Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Ortsteils Buchschachen stammt aus dem Jahr 924. Das Gut Ruhpoldingen wurde um 1193 zum ersten Mal erwähnt. Seit 1585 wurde im Gemeindegebiet Erz abgebaut. Im Jahre 1882 wurden die 1818 gegründeten Gemeinden Ruhpolding (Westen), Vachenau (Süden) und Zell (Osten) zu einer politischen Gemeinde vereinigt. Bis zum 31. Dezember 1881 gab es im Tal der Bayerischen Traun, auch Miesenbachertal genannt, drei Ortschaften. Diese schlossen sich zum 1. Januar 1882 zur Großgemeinde Ruhpolding zusammen. Die Namensfindung war nicht einfach, da keine der drei selbstständigen Gemeinden Ruhpolding, Vachenau und Zell ihren Namen aufgeben wollte – so gab es damals drei Bürgermeister und drei Freiwillige Feuerwehren. Letztendlich einigte man sich jedoch auf Ruhpolding; hier befanden sich die Pfarrkirche und der Friedhof, das 1821 entstandene erste Schulhaus und die Posthalterei (im jetzigen Hotel Zur Post). 1895 wurde die Eisenbahnlinie nach Traunstein eröffnet. Im Jahr 1933 wurde die Gemeinde Ruhpolding für den Fremdenverkehr entdeckt (siehe Abschnitt Tourismus). Am 1. Januar 1970 wurden drei gemeindefreie Gebiete aufgelöst und nach Ruhpolding eingegliedert und damit die Gemeindefläche mehr als verdoppelt: Diese bis zum 31. Dezember 1969 gemeindefreien Gebiete und die bis 1882 bestehenden Gemeinden Vachenau und Zell bestehen als Gemarkungen innerhalb der Gemeinde Ruhpolding fort. Zusammen mit der Gemarkung Ruhpolding, die etwa der Gemeinde Ruhpolding in ihren ursprünglichen Grenzen vor 1882 entspricht, gibt es somit sechs Gemarkungen. Durch die Eingliederung von Seehauser und Zeller Forst dehnte sich die erweiterte Gemeinde bis zur österreichischen Grenze, speziell bis zur Gemeinde Unken im Bundesland Salzburg aus. Im Jahre 1978 entstand die Ruhpoldinger Eissporthalle. Im selben Jahr wurde das Biathlon-Leistungszentrum fertiggestellt. Im Jahre 1979, mit den ersten Biathlon-Weltmeisterschaften, wurde Ruhpolding als Biathlonort international bekannt. Ruhpolding ist ein bekannter Austragungsort für Biathlon-Wettkämpfe. 1979 wurde die Biathlon-Weltmeisterschaft erstmals in Ruhpolding ausgetragen. In den Jahren 1985, 1996 und 2012 fanden weitere Biathlon-Weltmeisterschaften in Ruhpolding statt. Dazu finden in der Chiemgau-Arena, dem zweitgrößten Biathlon-Stadion Deutschlands, seit 1980 jährlich im Januar Wettkämpfe im Rahmen des IBU-Biathlon-Weltcups statt, die bis zu Zuschauer anziehen. In Ruhpolding wurde die erste Langlaufloipe der bayerischen Alpen eröffnet. Heute zählt Ruhpolding mit seinem Loipennetz von 140 Kilometern Länge zu den beliebtesten Langlaufregionen weltweit. Unter den Ruhpoldinger Loipen sind auch verschiedene Übungs- und Flutlichtwiesen. Ruhpolding besitzt drei Skigebiete, am Unternberg, am Westernberg und in Maiergschwendt. Am Unternberg gibt es zudem einen Skitourenlehrpfad und eine ausgewiesene Skitourenroute. Darüber hinaus gibt es einige Schneeschuh- bzw. Winterwanderwege mit einer Gesamtlänge von 50 Kilometern in und um Ruhpolding.
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