Nervenzellen feuern, wenn sie erregt werden. Dazu müssen Ionenkanäle -- Proteine in der Zellmembran -- im richtigen Moment ihre Schleusen öffnen. Im Normalfall gibt ein chemisches Signal das Kommando dazu. Vor knapp zehn Jahren haben drei deutsche Wissenschaftler entdeckt, dass sich Zellen, vor allem Neurone, durch Licht steuern lassen: Peter Hegemann, Georg Nagel und Ernst Bamberg identifizierten in einer Grünalge lichtabhängige Ionenkanäle, die dem Sehpigment Rhodopsin ähneln. Verpflanzt man diese sogenannten Channelrhodopsine in lebende Tiere, können Nervenzellen mit Hilfe von Licht ein- und ausgeschaltet werden. Da sich das Tier frei bewegen kann, lässt sich anhand seines Verhaltens beobachten, welche Aufgaben neuronale Netzwerke erfüllen. Dieses neue Forschungsgebiet, das sich stürmisch entwickelt, nennt man Optogenetik.
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