Über den letzten Text von Wolfgang Borchert. Mit der Schauspielerin und Intendantin Ida Ehre (1900-1989). Das ganze Portrait über Borchert findet sich hier: Nach Kriegsende eröffnete Ida Ehre noch 1945 die Hamburger Kammerspiele. Die Kammerspiele entwickelten sich unter ihrer Leitung zu einer führenden deutschen Schauspielbühne. Neben junger deutscher Dramatik (u. a. Wolfgang Borcherts “Draußen vor der Tür“) stellte Ehre in den Kammerspielen viele moderne Theaterstücke erstmals in Deutschland vor, darunter Stücke von Jean Anouilh, T. S. Eliot, Jean Giraudoux, Jean-Paul Sartre und Thornton Wilder. Am 21. November 1947, einen Tag nachdem Borchert in Basel verstorben war, hatte “Draußen vor der Tür“ an den Hamburger Kammerspielen Premiere. Die Intendantin Ida Ehre trat vor der Aufführung auf die Bühne und unterrichtete die Theaterbesucher von Borcherts Tod. Sie erinnerte sich 1985: „Das Publikum ist aufgestanden. Wir haben einige Minuten stillschweigend verbracht, bevor die Aufführung begann. Die Betroffenheit war so groß, daß zunächst nicht applaudiert wurde. Ich weiß nicht, ob es die Betroffenheit war darüber, daß Wolfgang Borchert tot war, oder ob das eindrucksvolle Stück das Publikum derart berührt hatte. Es war jedenfalls unendlich lange still – bis dann ein tosender Beifall ausbrach.“ Auch die Kritik des Spiegels konzedierte: „Selten hat ein Theaterstück die Zuschauer so erschüttert wie Wolfgang Borcherts “Draußen vor der Tür.““ (Wikipedia)
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