Schanghai lockert Lockdown: Wiederherstellung der Produktions- und Lebensgrundlagen

Die Behörden von Schanghai haben angekündigt, dass die Stadt nach einer zweimonatigen Abriegelung, die die Wirtschaft zum Erliegen brachte und durch die Millionen von Menschen weitgehend ihre Häuser nicht mehr verlassen durften, ab Mittwoch in eine Phase der “umfassenden Wiederherstellung“ eintreten werde. So sollen der Bus- und U-Bahn-Verkehr wieder in vollem Umfang aufgenommen werden, ebenso die Haupt-Bahnverbindungen ins restliche China. Auch Einkaufszentren, Supermärkte, Lebensmittelläden und Drogerien sollen nach und nach mit höchstens 70 Prozent ihrer Gesamtkapazität wieder geöffnet werden, Kinos und Fitnessstudios vorerst jedoch geschlossen bleiben. “Die Epidemie wurde wirksam unter Kontrolle gebracht“, so Zong Ming, Vizebürgermeister der Stadt, auf einer Pressekonferenz. Dann kündigte er an, dass die Stadt in die dritte Phase der jüngsten Virusbekämpfungskampagne eintreten werde. “Ab dem 1. Juni wird die gesamte Stadt in die dritte Phase eintreten. Das heißt, die Phase der umfassenden Wiederherstellung der Produktions- und Lebensgrundlagen in der gesamten Stadt.“ Nach den Regeln für die neue Phase sollen keine Beschränkungen für Einwohner und Dorfbewohner beim Betreten oder Verlassen von Wohngebieten und Dörfern mehr gelten, mit Ausnahme von Gebieten mit mittlerem und hohem Risiko sowie von Gebieten, die unter COVID-19-Management stehen. Da in Schanghai der wichtigste Handelshafen der Welt liegt und es in Folge der Abriegelung zu massiven Schiffsstaus kam, werden auch weiterhin Lieferengpässe in der Weltwirtschaft befürchtet. Auch in Deutschland, dessen wichtigster Handelspartner China ist, drohen künftig Auswirkungen auf Industrie und Verbraucher. Neben Chemieerzeugnissen, Rohstoffen und Bauteilen vor allem für die Autoindustrie, werden auch massiv Computer, Speichermedien und Unterhaltungselektronik aus China importiert.