Die Stadt Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen steht unter ständigem israelischen Beschuss. Teile der Stadt wurden dem Erdboden gleichgemacht, viele Häuser sind nicht mehr bewohnbar. Neben der Obdachlosigkeit ist der Hunger ein weiteres großes Problem. Einheimische berichten von einer drastischen Verschlechterung der humanitären Lage. “Hier herrscht fast eine Hungersnot. Wir haben kein Mehl mehr“, berichtet ein Bewohner auf den Trümmern seines zerstörten Hauses. Gestern kam es in Rafah im Süden des Gazastreifens zu den schwersten Angriffen seit Beginn der Eskalation im Oktober. Mehr als 100 Menschen kamen dabei ums Leben. Hamas-Chef Osama Hamdan im Libanon bezeichnete den Angriff als Beweis dafür, dass die Israelis einen Völkermord an den Palästinensern verüben. Die gestrigen Luftangriffe auf Rafah haben nicht nur beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag, der bereits eine Untersuchung angekündigt hat, Besorgnis ausgelöst. Auch US-Präsident Joe Biden kritisierte das Vorgehen Israels. Israel hingegen gibt sich siegessicher. Der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant sagte, die Offensive solle allen zeigen, dass die Hamas besiegt werden könne. Bruno Dreweski, Professor am französischen Institut National des Langues et Civilisations Orientales (INALCO), ist der Meinung, dass Israel die Geiseln nur benutzt, um die palästinensische Bevölkerung aus dem Gazastreifen zu vertreiben.
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