Der ganze Film: ;jsessionid=06897A1E6C6C3CB803C984FE48B4DBD1 Jeder kennt die Pressekonferenz, die die Welt veränderte: Günter Schabowski (heute 80), Sprecher des SED-Politbüros, verkündet am 9. November 1989 die Reisefreiheit für alle DDR-Bürger. Doch wie kam es wirklich zu der Weltsensation? Die Geschichte jenes Dokuments, von dem Schabowski sein historische Nachricht verliest, erzählt nun erstmals der ARD-Film “Schabowskis Zettel“. Das gelungene Doku-Drama ein Mix aus Originalaufnahmen, teils nie gezeigten Videobildern des 9. November und Spielszenen vor und nach der Maueröffnung erklärt, warum Schabowski während der Pressekonferenz immer wieder ins Stocken geriet: Die Mappe mit der gerade beschlossenen, neuen “Verordnung über Reisen von DDR-Bürgern in das Ausland“ fand sich in Schabowskis Dokumenten-Stapel nicht so schnell an. Entworfen worden war das Papier von einem DDR-Beamten im Innenministerium: Gerhard Lauter, Leiter der Hauptabteilung Pass- und Meldewesen. Er hatte dem Politbüro einen Entwurf für ein neues Reisegesetz aufgeschrieben, der faktisch das Ende der Mauer bedeutete: Reisefreiheit für alle, ohne Visa, ohne vorherige Genehmigung. Abteilungsleiter Lauter heute: “Als ich den Zettel ins Politbüro schickte, fragte ich mich: Sitze ich morgen noch an meinem Schreibtisch?“ Der frisch gekürte neue Staatschef Egon Krenz ist es dann, der das Papier am Mittag des 9. November dem Zentralkomitee (ZK) vorträgt. Es entsteht ein bislang kaum bekannter Krenz-Originalton, der von ZK-Mikrofonen aufgezeichnet und überliefert ist. Das ZK winkt den Lauter-Krenz-Vorschlag schließlich ohne Murren durch, versieht die Weltsensation aber mit einer Sperrfrist für den 10. November, 4 Uhr früh. Nur: Schabowski bekommt von der Sperrfrist nichts mit, spricht deshalb am Abend die berühmt gewordenen Worte: “Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich!“
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