Verachtung, Erniedrigung, Erpressung Tausende protestieren vor dem Parlament in Bosnien-Herzegowina

Mehr als Menschen protestierten am Mittwoch in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo gegen das Vorgehen der Regierung im Umgang mit der hohen Inflation und der zunehmenden Armut im Lande. Die Demonstranten warfen der Regierung Untätigkeit und Korruption vor und bezeichneten die Abgeordneten als Diebe. Erst kürzlich erhöhte die bosnische Regierung die Diäten der Abgeordneten um weitere dreihundert Euro pro Monat und hob andererseits die Konsumsteuer auf Benzin und sonstige Waren an. Die Menschen in Bosnien-Herzegowina fühlen sich durch die angebliche Rücksichtslosigkeit ihrer Regierung übergangen. Die Wirtschaft des Landes, das eines der ärmsten Länder Europas ist, wurde durch eine instabile Wirtschaft, weit verbreitete Korruption in der Regierung und jahrzehntelange politischen Unruhen gelähmt. Im Jahr 2016 stellte das Land einen offiziellen Antrag auf EU-Mitgliedschaft. Doch 2019 wurde beschlossen, dass Bosnien-Herzegowina erst dann den Kandidatenstatus erhält, wenn es 14 Reformbedingungen erfüllen würde. Die EU-Kommission kam in einem Länderbericht im vergangenen Oktober zu dem Schluss, dass es in letzter Zeit kaum Fortschritte gegeben hätte. Dennoch drängen vor allem die EU-Mitglieder Deutschland und Österreich auf den Kandidatenstatus. Mehr auf unserer Webseite: