Dieser Sommer bricht alle Hitzerekorde: Eine der schlimmsten Dürren aller Zeiten, von deren Folgen Millionen Menschen weltweit betroffen sind, bewegt China dazu, auf Wettermanipulation zurückzugreifen. In einigen Regionen Chinas schießen nun Flugzeuge und Raketen auf Wolken, um künstlichen Regen zu erzeugen. Wenn man die Wolken mit Salzen wie Silberjodid und anderen Chemikalien “impft“, sammeln sich kleine Tröpfchen an. Die Wolken werden größer und die Wahrscheinlichkeit wächst, dass sie abregnen. Zur Wettermanipulation können auch Stromschläge und Trockeneis eingesetzt werden. Dass China großen Wert auf die Wettermanipulation legt, sieht man an seinem umfassenden Entwicklungsprogramm. Lokalen Behörden zufolge ist es geplant, Hochtechnologien in diesem Bereich zu entwickeln und bis 2035 weltweit die besten Leistungen zu erreichen. Außerdem will China sein Programm zur Wettermanipulation ausweiten: 5,5 Millionen Quadratkilometer, also 56 Prozent der gesamten Fläche Chinas, sollen künstlich mit Regen und Schnee versorgt werden. Doch das Programm birgt erhebliches Konfliktpotenzial. “Wenn ich in Berlin eine Wolke zum Abregnen bringen würde, fehlt das Wasser dann vielleicht in Polen. Das birgt großes Potenzial für Konflikte“, erklärte die Meteorologin und Physikerin Ulrike Lohmann. Neben China greifen auch zahlreiche andere Länder auf die Wolkenimpfung zurück. Unter ihnen auch Russland und der Niger. Beide Länder benutzen diese Methode, um das Wetter zu beeinflussen. So bekämpfte Russland mithilfe der Wolkenimpfung Waldbrände in Sibirien. Dem Niger half diese Wetterbeeinflussung beim Kampf gegen die Dürre während eines schweren Nahrungsmittelengpasses.
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