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Kssen im Kaiserwinkl Spaziergang | Tirol, sterreich

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Kössen (im bairischen und tirolerischen Ortsdialekt: Kessn) ist eine Gemeinde mit 4455 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Leukental im Bezirk Kitzbühel in Tirol (Österreich) und der gleichnamige Hauptort. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Kitzbühel. Kössen bildet gemeinsam mit den Orten Walchsee, Schwendt und Rettenschöss die Tourismusregion Kaiserwinkl. Die Gemeinde liegt im nördlichen Leukental in der Region Kaiserwinkl in einem weiten Kessel zwischen den Chiemgauer Alpen im Norden und dem Kaisergebirge im Süden, am Zusammenfluss der Großache, des Kohlenbachs und des Weißenbachs. Nach Norden hin wird dieser Kessel durch die Talenge der Entenlochklamm („Antenloch“) abgeschlossen. Durch die Schlucht führt über die Wallfahrtskirche Klobenstein ein alter Schmugglerpfad nach Schleching. Bedingt durch seine Lage an der Großache, die ein großes Einzugsgebiet aufweist, und dem daran schließenden Schluchtabschnitt wurde Kössen mehrere Male Opfer großer Überschwemmungen, zuletzt 2013. In der Geologie ist der Ort namensgebend für die Kössen-Formation. Nach tagelangen Regenfällen kam es Ende Mai und Anfang Juni 2013 zu einem massiven Hochwasser in weiten Teilen Österreichs, von denen auch das Tiroler Unterland betroffen war. Vor allem die Gemeinde Kössen im unteren Leukental des Bezirkes Kitzbühel traf es besonders schwer. Die Großache trat in der Nacht von Samstag auf Sonntag, 1. auf 2. Juni über die Ufer und verursachte eine enorme Verwüstung. Bis in das Dorfzentrum drang Wasser vor, wo zahlreiche Keller ausgepumpt werden mussten. Noch erheblicher wurde der Ortsteil Erlau in Mitleidenschaft gezogen. Hier standen hunderte Häuser bis zu eineinhalb Meter unter Wasser. Insgesamt mussten 300 Menschen evakuiert werden, 80 davon sogar mit Hubschrauber und Booten. Das Stromnetz sowie sämtliche Telefonverbindungen waren bis Montagvormittag, 3. Juni unterbrochen. Hunderte Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie weitere freiwillige Helfer arbeiteten im Dauereinsatz um noch schlimmere Schäden zu verhindern. Eine erhebliche Kontaminierung der Grundstücke und Gebäude in Kössen-Erlau trat durch hunderte geplatzte Öltanks ein. Mit der Feuchtigkeit setzten sich große Mengen Heizölreste in den Wänden und Böden fest. Der beißende Ölgestank lag noch tagelang in der Luft und drang auch bis in die 5 Kilometer entfernte Nachbargemeinde Schleching. Bei weitem wurde der Rekordpegelstand des Hochwassers im Jahre 2002 überschritten. Am 2. Juni zu Mittag erreichte die Ache einen Höchststand von 357 cm. Seit Jahrhunderten ist der Kössener Talboden als Überschwemmungsgebiet bekannt. Schon vor über hundert Jahren wurden die Bebauung und die mangelhafte Durchführung von Reparatur- und Sicherungsarbeiten für die enormen Schäden verantwortlich gemacht. Der Ort ist seit etwa 5000 Jahren besiedelt und seitdem ein Handelszentrum. Über den Talpass Klobenstein, der sich im Norden des Dorfes befindet, bildete sich eine wichtige Route zwischen den umliegenden Orten von Kössen und dem bayerischen Aschau. Der Fund einer Lappenaxt aus der Bronzezeit belegt die frühe Nutzung dieses Weges. In einer Traditionsnotiz von Kloster Herrenchiemsee aus den Jahren 1180–1188 wird der Name Kössen, der sich vom Wort „kezzin“ ableitet und so viel wie ‚Kessel‘ bedeutet, erstmals urkundlich als „Chessen“ erwähnt. Kirchengeschichtliche Ursprünge der Gemeinde liegen bereits im 8. Jahrhundert. Ab dem 10. Jahrhundert gehörten etwa 144 Höfe im heutigen Gemeindegebiet dem Kloster Frauenchiemsee. Dank der Passstraße, die entlang der Ortshäuser führte, wurden auch bald Gasthäuser errichtet. Der im Jahre 1587 im gotischen Stil errichtete „Gasthof Erzherzog Rainer“ besteht heute noch. Bedeutend war auch der Erzabbau in vielen Regionen Tirols. In Kössen wurde Blei und Eisen geschürft. 1549 gründete man den „Kössentaler Berg- und Schmelzwerkshandel“, der sich auf die Verarbeitung von Erzen spezialisierte. Weiters wurde eine Hütte im Kössener Ortsteil „Hütte“ betrieben. Diese Eisenhütte war bis ins 19. Jahrhundert aktiv. Nebenbei fertigte man auch industriellen Draht, jedoch wurde die Produktion um 1880 eingestellt. Somit wurde Kössen wieder zur reinen Agrargemeinde. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich hauptsächlich der Tourismus, der heute eine der wichtigsten Einnahmequellen ist. Besondere Bedeutung erhielt Kössen als Pionierstätte des Hängegleiters mit der Durchführung der 1. Weltmeisterschaft im Alpinen Drachenflug (1975) und 1989 mit der 1. Weltmeisterschaft im Paragleiten. Auch die 1. österreichische Zivilluftfahrerschule für Hängegleiter wurde 1976 hier behördlich zugelassen.

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