Auszug: “Als ich mich neulich mit Björn Höcke besprach, waren wir uns einig darin, daß der Gegner seine Schläge führen werde, so oder so. Die üblichen Denunziationsmethoden scheinen ein Gutteil ihrer Wirkung eingebüßt zu haben: Auch die Nachricht über eine Hausdurchsuchung bei Höcke verfängt nicht mehr recht, aber sie ist dreckiger als fast alles, was zuvor ausgepackt wurde: Durchsucht wurde bereits im November vergangenen Jahres, durchsucht wurde ausschließlich das Jugendzimmer eines Fünfzehnjährigen, der angestellt hatte, was mit ein paar Tagen Strafarbeit am heimischen Hackklotz und einem erzieherischen Gespräch zu bereinigen ist. (Wir sprachen damals darüber, wir alle haben Söhne, wir alle waren fünfzehn und keine Sesselfurzer, und wir wollen auch keine heranziehen.) Nun, ein gutes halbes Jahr später, wird die Geschichte gegen jeden Anstand und widerrechtlich hervorgezerrt. Sie muß durchgestochen worden sein von einer staatlichen Behörde – anders ist der Vorgang nicht zu erklären. Wir gehen davon aus, daß diese Rücksichtslosigkeit in der Berichterstattung erst der Anfang von Schweinereien ist, die wir uns nicht ausmalen können. Wir gehen davon aus, daß hunderte Mitarbeiter in den Parteizentralen und in staatlichen Behörden damit beschäftigt sind, gemeinsam mit PR-Agenturen und Strategen Kampagnen zu entwickeln und durchzuspielen, die gegen den Durchbruch der AfD gestartet werden dürften, sobald der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Wir gehen außerdem davon aus, daß auf juristischer und verwaltungstechnischer Ebene die widerrechtliche Ausbremsung der Opposition und des oppositionellen Vorfelds bereits durchdacht ist und als Drohung nicht nur im Raume steht. Dabei wäre ein Verbotsverfahren schon der äußerste Schritt. Näher liegt es, die Parteienfinanzierung an die Einstufung durch den Verfassungsschutz zu koppeln und die Werbefreiheit mit demselben Argument einzuschränken. (Für uns ist es beispielsweise mittlerweile nicht mehr möglich, an Buchmessen teilzunehmen. Die Einstufung durch den Verfassungsschutz ist das formale Kriterium, auf das Leipzig und Frankfurt warteten.) Wir stellen uns in unseren schlimmsten Alpträumen vor, daß einzelne Personen aus dem Rennen genommen werden, daß ihnen etwas zustößt, daß jemand sie angreift. Diesem jemand, könnten hinterher, wie Lina E., “edle Motive” zugesprochen werden, und er würde auf offene, gewalttätige und ungehemmte Solidarität rechnen dürfen.“ Komplettes Video:
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