Herstellungsland: Deutschland Originalsprache: deutsch Regie: Zoltan Spirandelli Hauptdarsteller: Daniel Brühl Weitere Rollen: Chiara Schoras, Matthias Brenner, Michael Gwisdek Bis kurz nach der Wende in der DDR konnte sich in Brandenburg in Auersberg ein Kloster des (fiktiven) Cantorianer-Ordens halten. Die Cantorianer glauben, dass der Heilige Geist Klang ist und sich in der Musik, besonders im Gesang, offenbare. Wegen dieser Lehre wurden die Cantorianer von der katholischen Kirche 1693 als Häretiker verurteilt und konnten außer in Brandenburg nur noch im Mutterkloster Montecerboli in Italien überleben. Jetzt steht die Gemeinschaft jedoch vor dem Ruin: die Mönche können die baufällige Klosteranlage nicht mehr halten und müssen sie an eine Bank verpfänden. Abt Stephan, der sein Kloster stets vor der Welt abgeschirmt gehalten hatte, sieht seine Lebensaufgabe zerrinnen. Auf dem Sterbebett gibt er den drei letzten verbliebenen Brüdern den Auftrag, sich wieder dem italienischen Mutterkloster anzuschließen und die Ordensregeln (Regula Cantorianorum) dorthin zurückzubringen, um deren Besitz es zu einem Streit mit dem Mutterkloster gekommen war. Der letzte Satz des Abts lautet: „In dem Buch lebt der Orden.“ So machen sich der bibliotheksvernarrte Benno, der von einem ostdeutschen Bauernhof stammende Tassilo und der im Kloster aufgewachsene Arbo auf den Weg zu ihren Glaubensbrüdern nach Italien. Die junge Journalistin Chiara nimmt sie dabei in ihrem Cabrio mit. Dabei sehen sie sich mit einem Leben konfrontiert, dem sie sich bislang entzogen hatten. Auf jeden von ihnen warten ganz eigene Versuchungen. - Arbo lernt zum ersten Mal in seinem Leben eine Frau kennen, die junge Journalistin Chiara. Diese wiederum ist fasziniert von Arbo. Beide verlieben sich ineinander. Arbo fürchtet aber, durch seine Liebe zu Chiara seine Ordensbrüder zu verraten. - Tassilo lässt sich gleich wieder auf dem Bauernhof einspannen, den seine alte Mutter inzwischen alleine bewirtschaftet. In der Feldarbeit, verteidigt er seinen Schritt, könne er Gott genau so nahe sein wie der intellektuelle Benno in seinen Studien. - Benno lebt nur für die wissenschaftliche Forschung in alten Schriften, die ihm einen Zugang zur Musik und dadurch zu Gott eröffnet hatten. Als er und Arbo ihren Zug nach Italien verpassen, finden die beiden Cantorianer Obdach bei dem Jesuitenpater Claudius Leis, der Benno mit verborgenen Schätzen der Musikbibliothek in den Jesuitenorden zurücklockt. - Chiara lebt anfangs als Journalistin ein eher flippiges Leben. Mit den Klosterbrüdern, speziell Arbo, lernt sie jedoch eine andere Seite des Lebens kennen. Im Jesuitenkonvent in Karlsruhe werden die Brüder in die Entscheidung gestellt. Eigentliches Ziel des gastfreundlichen Claudius ist nämlich die Aneignung der handschriftlichen Regula, die er als häretisch unter Verschluss nehmen möchte. Arbo verabscheut den ihm befremdlichen Marienkult der Jesuiten, während Benno sich von den wissenschaftlichen Möglichkeiten hinreißen lässt, die ihm die Jesuiten eröffnen. Mit Chiaras Unterstützung gelingt es Arbo und Tassilo, ihren Mitbruder während eines Gottesdienstes zurückzugewinnen. Bei dem Lied „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ figurieren Arbo und Tassilo kunstvoll über dem Gemeindegesang. Benno steht auf und stimmt in Arbos und Tassilos Gesang ein. Nach einer komischen Verfolgungsjagd um den Besitz der Regula reisen die drei Brüder wieder gemeinsam weiter und kommen glücklich in Montecerboli an. Tassilo und Benno bringen ihre Talente in die Klostergemeinschaft ein, während Arbo sich für das Leben mit Chiara, also für ein Leben in der Welt, entscheidet. Chiara gibt ihrem langweiligen Liebhaber den Laufpass, um – so lässt der Schluss vermuten – mit Arbo zu leben.
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