Ein wichtiger Punkt, der bei der Einwanderung von Ausländern oft übersehen wird, ist die Meldepflicht für Ausländer (Anmeldung am Wohnort) in Russland. Ein Ausländer (Auch Touristen) muss sich innerhalb von 7 Tagen nach seiner Ankunft am Wohnort anmelden. Nach der Anmeldung darf er nicht länger als 3 Tage unangemeldet bleiben. Wer meldet einen Ausländer an? 1) Die Registrierung erfolgt durch die Hotels/Hostels. 2) Die Anmeldung in gemieteten Unterkünften erfolgt durch den Wohnungseigentümer (oder eine Person mit notariell beglaubigter Vollmacht), der persönlich den Reisepass mit Passkopien und ein Anmeldeformular bei einer Meldebehörde abgeben muss. Der Wohnungseigentümer ist dann auch für den Aufenthalt des Ausländers verantwortlich. Leider ist dieses Verfahren sehr aufwendig, weshalb viele Vermieter davon absehen. Die Meldefrist ist nur maximal bis zur aktuellen Aufenthaltserlaubnis möglich, d.h. wenn man mit einem 3-Wochen-Visum eingereist ist, kann man nur bis zum letzten Tag der Gültigkeit eine Anmeldung erhalten, um diese zu verlängern, muss der Vermieter wieder persönlich die neue Anmeldung vornehmen. Hinzu kommt, dass die Vermieter dann auch den Aufenthaltszweck angeben müssen und befürchten, dass dies auch zu Steuerforderungen führt, ein weiterer Grund, warum private Vermieter gerne davon absehen. Es ist daher zu beachten, dass es unter Umständen schwierig sein kann, eine Mietwohnung zu finden, die eine entsprechende Anmeldung durch den Vermieter für einen Ausländer ermöglicht. Häufig ist dies nicht bei den preiswerten Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt möglich, sondern nur bei deutlich teureren Wohnungen. Sanktionen bei Nichteinhaltung Die Folgen der Nichtanmeldung für den Ausländer: Er kann sich erst wieder an einem Wohnort anmelden, wenn er persönlich erklärt hat, warum er gegen die Vorschriften verstoßen hat, und er muss eine Strafe zahlen (in der Regel 2000 Rubel). Zwei Verstöße innerhalb der ersten drei Jahre führen zum Entzug der Aufenthaltserlaubnis bzw. des Visums, zur Ausweisung aus Russland und können mit einem mehrjährigen Einreiseverbot geahndet werden. Die Einhaltung dieser Auflagen wird durch automatisierte Systeme nahezu lückenlos kontrolliert. Ohne Registrierung keine Antragstellung in Russland Es ist nicht möglich, bei den russischen Behörden Anträge zu stellen, wenn man nicht ordnungsgemäß registriert ist. Wir empfehlen daher, sich nach der Einreise oder besser noch vor der Einreise darüber Gedanken zu machen und notfalls in einem Hotel oder Hostel unterzukommen, bis eine entsprechende Unterbringung und Registrierung erfolgt ist. Wenig Wissen in der Bevölkerung Beachtet auch, dass normale Russen diese Regelungen nicht kennen, da das Meldegesetz russische Staatsbürger anders behandelt und eine Registrierung dort entweder sehr einfach auch online möglich oder gar nicht notwendig ist. Daher wissen oft auch Verwandte oder Freunde aus Russland selbst kaum etwas über diese Problematik, die auftreten kann. Doch Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und wir erleben wöchentlich, welche Folgen die Missachtung dieser Umstände für die Menschen hat, die dann oft unverrichteter Dinge wieder abreisen müssen. Vorsicht Es gibt Leute, die bieten an, Registrierungen zu kaufen, oft sind es gefälschte Registrierungen, und unsere Erfahrung ist, dass das immer auffliegt und die Leute dann nicht nur wegen Verstoßes gegen die Registrierungspflicht, sondern auch wegen Urkundenfälschung bestraft werden. Also bitte keine “Scheinregistrierungen“ von wem auch immer kaufen. Tipp Wenn Ihr nach Russland kommt, um eine Aufenthaltsgenehmigung oder einen anderen Antrag zu stellen, solltet Ihr dies unbedingt beachten. Und achtet darauf, dass Ihr Euch nie ohne gültige Registrierung in Russland aufhaltet oder nur innerhalb der möglichen Grenzen. (Feiertage und Wochenenden zählen bei den Fristen übrigens nicht mit, da die Meldestellen an diesen Tagen geschlossen sind).
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