Gregor Gysi, der langjährige Chef der Linken Bundestagsfraktion, zeigt sich hinsichtlich der wachsenden Zustimmung für die Alternative für Deutschland selbstkritisch: „Wir versuchen uns immer nur damit zu beschäftigen, was die AfD falsch oder auch richtig macht“, so Gysi. Von der CDU bis zu seiner Partei sollte man sich aber besser auf die eigenen Fehler konzentrieren: „Wir sollten uns mal damit beschäftigen, was wir alles falsch machen.“ Bundeskanzler Olaf Scholz, erklärte, die AfD sei eine Partei, die schlechte Laune verbreite. Dem widersprach der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion: „Mit schlechter Laune alleine hat das nichts zu tun.“ Man müsse sich tiefergehende Gedanken machen, weshalb der Nationalismus eine immer größere Rolle spiele. Der frühere SED-Politiker sieht in diesem Zusammenhang mögliche Fehler bei der Wiedervereinigung. Man habe sich damals nicht für die DDR interessiert und den Bürgerinnen und Bürgern den Eindruck vermittelt, sie hätten nichts erreicht. Dies finde heute seinen Ausdruck in der Unterstützung von PEGIDA oder der Wahl der AfD, so Gysi. Unter seinem Fraktionsvorsitz während des Zusammenschlusses mit der WASG habe sich auch seine Partei darauf konzentriert, sich im Westen aufzubauen und dadurch den Osten der Republik vernachlässigt, so der frühere PDS-Fraktionsvorsitzende bei phoenix.
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