Ausschreitungen und Parolen gegen Israel und gegen Juden. Das war eine der Reaktionen nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel – und das mitten in Deutschland. MDR Investigativ ist der Frage nachgegangen: Wie verbreitet ist Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft unter Muslimen? 📍 MDR Investigativ jetzt abonnieren: Mitten in Deutschland kommt es seit der erneuten Eskalation des Nahostkonflikts als Folge des Terrors der Hamas vermehrt zu Protest gegen Israel und damit verknüpft gegen Juden und Jüdinnen. Mit dabei sind häufig arabischstämmige Migranten. MDR Investigativ fragt in der muslimischen Community in Halle (Saale) nach. Jeden Freitag treffen sich hier bis zu 1200 Menschen vor einer Moschee, um zu beten. Über die Hamas, Palästina, Gaza – kurz über den Krieg – will kaum einer sprechen. Zu schnell würde Kritik an Israels Politik als Antisemitismus verstanden, wird häufig gesagt. Ein Baklava-Verkäufer, der als Flüchtling von Syrien nach Deutschland gekommen ist, erklärt sich trotzdem bereit zu einem Interview. Er erzählt uns, der Islam würde ihn zwar verpflichten, alle Religionen zu respektieren. Genauso aber seien Muslime in der Pflicht, sich gegen Angriffe zu Wehr zu setzen. Dann fügt er an: Alle Kriege dieser Welt seien Produkt des internationalen Zionismus. Die Unterstützer des Staates Israel werden in seiner Erzählung zu Kriegstreibern. Das habe er bereits in der Schule gelernt. Extremismus-Experte Ahmad Mansour macht in Bezug auf die Propaganda der Hamas auf die Sozialen Medien aufmerksam: „Hamas und ihre Unterstützer versuchen, Menschen im Westen, auch hier in Deutschland, auf der Straße zu bewegen.“ Mit der Intention, weltweit Muslime gegen Juden aufzuhetzen. Diese würden Juden zu einem Feindbild stilisieren, welches gegen die muslimische Welt stünde. Doch auch ohne die Kampagnen in den sozialen Medien verbreitet sich der Hass gegen Juden. Omars Eltern sind als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen; er ist mit eingeschränkten Rechten in Deutschland aufgewachsen. Ohne Arbeitserlaubnis gerät er auf die schiefe Bahn, begeht Straftaten und kommt in den Jugendknast. Im Gefängnis wendet er sich dem Islamismus zu. Gegen Juden zu sein, war für ihn seit seiner Kindheit ganz normal. Dank eines Gewaltpräventionsprogramms reflektiert er seine eigens Handeln und kann sich auch von seinen antisemitischen Einstellungen lösen. Die Leipziger Autoritarismus-Studie aus dem Jahr 2020 zeigt: In Deutschland teilen 40,5% aller Muslime israelbezogene antisemitische Einstellungen. Die Doku beleuchtet auch die jüdische Perspektive. Igor Matviyets arbeitet für das „Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt“, ist in der SPD aktiv. Er ist Jude. MDR Investigativ begleitet ihn auf einer Demo in Lutherstadt Wittenberg. Das Motto: “Alle zusammen gegen den Faschismus”. Er arbeitet selbst mit vielen Muslimen zusammen und sagt: „Um verfestigte antisemitische Denkmuster zu durchbrechen, brauche es vor allem mehr Bildungsangebote.“ Nun allein auf den Antisemitismus unter Muslimen zu schauen, sei seiner Ansicht nach aber der falsche Ansatz, denn Antisemitismus in Deutschland sei immer real, nicht nur dann, wenn die Öffentlichkeit auf Grund tagesaktueller Ereignisse einmal genauer hinschaue. 👍 Hat dir hat der Film gefallen? Dann lass uns doch ein Like da. #antisemitismus #palestine #israel Kapitel 0:00 Meinungen unter Muslimen in Halle (Saale) 1:07 Wie sieht Israel-bezogener Antisemitismus aus? 3:09 Propaganda gegen Juden auf Social Media 3:59 Wieso gerade muslimische Migranten? 5:49 muslimischer Hass gegen Juden in Deutschland 6:49 syrische Schulen lehren Hass gegen Zionismus und Juden 8:34 jüdisches Erleben von Antisemitismus in Deutschland 10:37 Was gegen islamischen Antisemitismus unternehmen? 📍 Mehr von MDR Investigativ? Instagram: Unser Podcast:
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