Filmschatz aus dem Archiv der Kölner Filmerbe Stiftung @koelnerfilmerbestiftung: 1933 - Es ist der letzte Rosenmontagszug “vor Hitler“. Nachdem die letzten beiden Züge 1931 und 32 wegen der Wirtschaftkrise ausgefallen waren, hatten die Stadtverwaltung unter Oberbürgermeister Adenauer und die Karnevalisten alles daran gesetzt, diesen 1933er Zoch zu einem Erfolg zu machen. Die Nachricht, dass am selben Abend in Berlin der Reichstag brennt, soll man in Köln kaum mitbekommen haben. Die Originalaufnahmen mit Originalton stammen von einer 16mm Filmrolle aus Portugal. In der ersten Minute erklärt der Sprecher das wichtigste: Frohsinn, Kamelle und Strüßjer, um die Zuschauer dann mit der ganzen Atmosphäre allein zu lassen. In den beiden Jahren danach (1934 und 1935) wird der Zug vom Verkehrsamt der Stadt Köln organisiert, der Wagenbau vom Stadtbauamt verantwortet. Oberster Narr ist in den frühen Jahren der NS-Dikatur Kölns Bürgermeister für Kultur und Tourismus Wilhelm Ebel, zugleich Vorsitzender des Verkehrsvereins. Die Züge 1936 bis 1939 liegen dann offiziell wieder in den Händen der Karnevalisten, befinden sich aber ebenso fest im Propaganda- und Vermarktungskorsett der NSDAP. Das Kölner Karnevalsmuseum schreibt für das Jahr 1936 heute auf seiner Webseite: “Der Karneval wird mehr und mehr ein Fest der Nazis.“
Hide player controls
Hide resume playing