Entlang der ganzen Front des ukrainischen Krieges hatte Russland in den letzten 24 Stunden die Initiative in der Hand, hält Juri Podoljaka in seiner Analyse zum Morgen des 15. September 2023 fest. Dies war zwar nicht allzu deutlich ausgeprägt – die Geländegewinne waren nicht groß –, doch es hatte nur Russland überhaupt Geländegewinne und Kiew nicht, aber auch generell hat es das lange nicht gegeben, möchte man anmerken: Jedenfalls griff Russlands Militär mehr und öfter an, und selbst Gegengefechte, die das ukrainische Militär seinerseits dem russischen aufzwang, entschied der russische Soldat für sich. So konnten russische Einheiten im Raum Orechow am Frontabschnitt Saporoschje mehrere Stellungen bei Rabotino wiedererobern, die sie zuvor an die ukrainischen verloren hatten, und wehrten einen ukrainischen Angriff bei Werbowoje ab. Bei Artjomowsk am Frontabschnitt Donbass konnten sie die Ukrainer in Kleschtschejewka empfindlich einengen – und aus Andrejewka hinausprügeln, das Kiew bereits eingenommen zu haben vollmundig bekundet hatte. Und was es mit der Frequenz Wolga auf sich hat, hören – und sehen! – Sie am besten selbst in dieser Analyse von Juri Podoljaka. Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf, dafür vermittelt er anhand von Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann kurzfristige Prognosen. An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an. Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst.
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