EM 2024: “Ganz offen Symbol der grauen Wölfe!“ Skandal um faschistischen Wolfsgruß nach Türkei-Spiel Der türkische Nationalspieler Merih Demiral hat mit seiner Jubelgeste beim 2:1-Sieg im Achtelfinale gegen Österreich für große Aufregung gesorgt. Nach seinem zweiten Treffer im Leipziger Stadion formte der 26-Jährige mit beiden Händen den sogenannten Wolfsgruß, ein Symbol der rechtsextremistischen Grauen Wölfe. Demiral erklärte nach dem Spiel, dass er lediglich seine Landsleute im Publikum grüßen wollte und keine versteckte Botschaft dahinter stecke. Die Grauen Wölfe sind Anhänger der rechtsextremistischen Ülkücü-Bewegung, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Journalist und Autor Eren Güvercin erklärt, dass dies typische Reflexe aus dem türkisch-nationalistischen und rechtsextremistischen Milieu seien, um solche Gesten zu relativieren. Demiral sei nicht zum ersten Mal in diesem Kontext aufgefallen und habe in der Vergangenheit mehrfach Symbole der türkischen Rechtsextremen auf dem Spielfeld gezeigt. Güvercin betont, dass es bei solchen Gesten nicht um Nationalstolz oder die Begrüßung von Fans gehe, sondern dass es sich um ein offenes Symbol der türkisch rechtsextremistischen Grauen Wölfe handele. Diese Gruppe ist laut Verfassungsschutz mit Mitgliedern die größte rechtsextremistische Organisation in Deutschland. Das Phänomen der Grauen Wölfe ist also nicht nur in der Türkei, sondern auch in Deutschland präsent. Trotz Beobachtung durch den Verfassungsschutz sind die Organisation und der Wolfsgruß in Deutschland nicht verboten. Seit 2020 gibt es jedoch einen Prüfauftrag des Bundestags, um ein Verbot der Grauen Wölfe zu prüfen. In Ländern wie Frankreich sind die Grauen Wölfe bereits verboten, und in Österreich sind zumindest die Symbole der Gruppe untersagt. Güvercin sieht den zögerlichen Umgang Deutschlands mit den Grauen Wölfen in einer Mischung aus mangelndem Bewusstsein und politischen Gründen begründet. Er betont die Bedrohung, die diese Ideologie für Minderheiten wie Kurden, Aleviten und Armenier darstellt, die in Deutschland leben und oft vor der Verfolgung in der Türkei geflohen sind. Das Zeigen des Wolfsgrußes sei daher nicht nur Folklore, sondern eine Drohung gegenüber diesen Minderheiten. Güvercin appelliert an das Bewusstsein und die Notwendigkeit eines entschiedenen Handelns gegen rechtsextremistische Tendenzen in Deutschland. #grauewölfe #türkei #weltnachrichtensender Abonniere den WELT YouTube Channel WELT DOKU Channel WELT Podcast Channel WELT Netzreporter Channel Der WELT Nachrichten-Livestream Die Top-Nachrichten auf Die Mediathek auf WELT Nachrichtensender auf Instagram WELT auf Instagram In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen. Danke für Eurer Verständnis - das WELT-Team Video 2024 erstellt
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