Es ist eine Affäre, die den Westen in Aufruhr versetzt: Der Taurus-Abhörskandal hat nicht nur eine neue Debatte über die deutsche Abwehrfähigkeit gegen russische Spionageangriffe entfacht, sondern auch Kritik bei den Bündnispartnern hervorgerufen. „Wir wissen, dass auf Deutschland kein Verlass ist“, kommentierte etwa der ehemalige britische Verteidigungsminister Ben Wallace. Doch auch über die ablehnende Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz in der Taurus-Frage zeigen sich einige europäische Nachbarn enttäuscht. Das deutsch-französische Verhältnis scheint nach dem Vorstoß des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zum Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine zusätzlich belastet. Andere Stimmen mahnen: Eine Spaltung des Westens sei das, worauf es der russische Präsident Wladimir Putin abgesehen hat – und die bewusste Veröffentlichung des abgehörten Gesprächs zwischen Bundeswehroffizieren sei ein Teil der hybriden Kriegsführung des Kremls. Wie gut sind Deutschland, Europa und die USA auf Attacken russischer Nachrichtendienste und eine hybride Kriegsführung vorbereitet? Wie wirkt sich der Taurus-Abhörskandal auf das Vertrauen der Bündnispartner aus? Und wie muss der Westen auf Putins Drohungen reagieren? Eva Lindenau diskutiert mit: - Melanie Amann, Der Spiegel - Konstantin Goldenzweig, freier Journalist aus Russland - Thomas Gutschker, Brüssel-Korrespondent, FAZ - Erik Kirschbaum, freier US-Journalist
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