Patrik Baab berichtet von menschlichen Tragödien Die seines Buches „Auf beiden Seiten der Front“ ist bereits ausverkauft. In der Spiegel-Bestsellerliste steht Patrik Baabs Bericht zur Reise in die Ukraine auf Platz 13. Das ist ein Indikator dafür, dass es ein hohes Interesse an Augenzeugenberichten zu geben scheint. Nur wenige westliche Journalisten bereisten die Ukraine im Krieg. Journalist Patrik Baab reiste einige Male, noch bis Jahresende befindet er sich auf Lesereise durch Deutschland. Am Montag fand in Koblenz (Rheinland-Pfalz) mit dem Politikwissenschaftler eine Vortragsveranstaltung statt. DruschbaFM-Leser kennen ihn bereits durch seine zahlreichen Videobeiträge und Interviews aus dem Donbass. Noch während seines Aufenthaltes dort kündigte die Hochschule in Berlin seinen Lehrauftrag, da er vermeintliche Scheinreferenden beobachtete. Der Journalist Lars Wienand, der lange Jahre für den Mittelrhein-Verlag in Koblenz tätig war und heute beim regierungsnahen PR-Konzern t-online beschäftigt ist, war u.a. daran beteiligt, dass Baab bei seinem Arbeitgeber mit falschen Tatsachenvorwürfen konfrontiert wurde. Wienand, der im nahegelegenen Westerwald wohnt, kam nicht zur Veranstaltung. Das im Herbst 2023 veröffentlichte Buch von Patrik Baab dokumentiert nicht nur die geopolitischen Zusammenhänge des Ukraine-Konfliktes auf internationaler Ebene, die Geschehen zum Euromaidan oder auf der Krim, er macht seine Leser vor allem mit den persönlichen Schicksalen der ukrainischen Bevölkerung vertraut. Eine Welt, die Deutsche kaum kennen dürften und über deren Schicksale in den westlichen Medien fast nichts zu hören ist. „Die menschlichen Tragödien machen die Ereignisse in der Ukraine jedoch nachvollziehbar“, äusserten Zuhörer, die sich insbesondere für Baabs Recherchen zu den gewachsenen Korruptionsstrukturen und dem Landraub interessierten. Besonders erschreckend war die Schilderung des Kriegsleides der Menschen und die Methoden der Kriegsführung, aber auch den rasanten Aufbau von neuen Wohnvierteln in Melitopol durch Russland. Bedenklich ist die Gewissheit, dass ausländische Grosskonzerne wie Monsanto oder John Deere in die Ukraine investieren oder, dass künftig genmanipuliertes Saatgut verwendet werden soll. „Sollte die Ukraine Mitglied der EU werden, wird das zum Sterben der deutschen Landwirtschaft führen“, war Baabs Fazit, denn das Fluten mit günstigen Agrar-Produkten wird einen deutlichen Preisverfall für die europäische Landwirtschaft bedeuten, „deutsche Bauern können von ihrer Arbeit dann nicht mehr leben“, meinte Baab. Etwa 2,5 Stunden verfolgten die Gäste interessiert das im Lesungs- und Interviewstil geführte Gespräch mit Journalistin Sabiene Jahn und dem Publizisten Patrik Baab. Das Buch „Auf beiden Seiten der Front“ kann beim Westend Verlag unter: bestellt werden.
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