Mein Name ist Thomas Schröder, lebe im Norden Deutschlands im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Ich wohne in einem kleinen beschaulichen Dorf bei Gnoien. Auf meinem Hof, der alleinstehend nahe einer Windkraftanlage steht, halte ich Tiere (u.a. Schweine) und kenne die Windräder schon seit dem Bau damals im Jahre 1997. Dort wurden sechs Windräder der Marke Vestas erbaut und seitdem laufen diese täglich. In der Woche vom 01. August 2023 hatten wir bei uns sehr schlechtes Wetter. Viel Regen, Wind und auch Gewitter. In dieser Woche musste ein Blitzschlag die Anlage getroffen haben weil ab dem Zeitpunkt das Windrad sehr laute Geräusche von sich gab. Diese nahmen täglich zu. Am 07. August 2023 gab es sehr starken Wind und die Geräusch-Kulisse nahm immer weiter zu. Ich ging mit meinen beiden Hunden in Richtung der Windkraftanlage, über den geernteten Raps-Acker und sah durch das Fernglas dass sich Teile vom Flügel bereits gelöst und ausgefranst waren. Ich überlegte nicht lange und verständigte um 10:51 Uhr die Polizei. Nachdem ich dies erledigt hatte, ging ich zurück zu den Windrädern und beobachtete weiter das Geschehen. Was mir sofort auffiel, dass das kaputte Windrad in die Falsche Richtung zeigte / drehte, also gen Osten. Der Wind aber aus Westen kam. Ich entdeckte jetzt einen Knick im Mast (ich war ca. 100 m entfernt). Jetzt wusste ich dass das sehr gefährlich wird und der Mast in jedem Moment kippen kann. Als die Polizei endlich eintraf, sperrten diese sofort die Straße ab. Ich suchte mir einen sicheren Ort und beobachtete weiter das Geschehen. Um exakt 13:34 Uhr kippte dann, nachdem der Wind sehr doll auffrischte, das Windrad. Ein sehr lauter Knall war zu hören. Geistesgegenwärtig lief ich sofort in Richtung Unglücksstelle und wollte mir selbst ein Bild davon machen. Trümmerteile waren über den ganzen Acker verteilt…teilweise über 250 Meter. Ich fand Teile vom Flügel, Metallstangen steckten einige Zentimeter tief im Boden. Das Ausmaß der Verwüstung war extrem. Im stillen dachte ich, wenn das Windrad dichter zur Straße gestanden und ich es nicht bemerkt hätte, hätte das ganze sehr tragisch enden können. Nach dem Ereignis wurde die Landstraße, nach mehreren Stunden Vollsperrung, wieder freigegeben. Ich ging zurück zu meinem Bauernhof und erst jetzt wurde mir allmählich bewusst was ich gerade erlebt hatte. thomas -- Diese Aufnahmen sind urheberrechtlich geschützt. -- Bild, Ton & Schnitt: Thomas Schröder
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