Wir alle sind von Menschen umgeben, deren Gewohnheit es ist, bewusst oder unbewusst ihre Rollen zu spielen. Sie verstecken sich hinter ihren Masken, um irgendwie zu funktionieren, um dadurch Anerkennung und Zuneigung zu erhalten. Vielleicht – oder sogar wahrscheinlich – gehören auch wir selbst zu ihnen. In uns allen gibt es innere Anteile, die sich isoliert, einsam und unsicher fühlen. Anstatt sie zu zeigen und über sie in Verbindung zu treten, versuchen wir, das Dilemma durch Arbeit, Konsum, Unterhaltung, Genussmittel und andere Dinge zu kompensieren. Doch gelingen kann das keinem, denn unser aller Wunsch ist die Verbindung, Zugehörigkeit und Verbundenheit zueinander. Wir haben gelernt, uns zu schützen und das Leben so zu kontrollieren, dass wir hinter unserer Mauer nicht mehr angreifbar sind. Doch leider werden wir hinter ihr auch immer einsamer. Das, was uns eigentlich schützen sollte, trennt uns mehr und mehr – von anderen und auch von uns selbst. Um diesen Trennungsschmerz aushalten zu können, fliehen wir in Vorstellungswelten, in welchen wir uns ausmalen, wie unser Leben, unsere Partnerschaft und alles andere sein sollte. Dabei merken wir oft gar nicht, dass das Leben an sich vollkommen ehrlich ist. Das Leben ist aufrichtig, es mutet sich uns mit all seinem Schicksal zu. Statt uns demütig der Sinnhaftigkeit des Lebens hinzugeben, stellen wir lieber egoistisch motivierte Bedingungen und Erwartungen an uns selbst und an andere.
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