Die Grünen-Abgeordnete Melis Sekmen verlässt ihre Partei und wechselt zur #CDU. Ihr Mandat behält die 30-Jährige offenbar, will aber fortan der Unionsfraktion im #Bundestag angehören. Das teilte sie ihrem Kreisverband in Mannheim in einem Brief mit, aus dem der „Mannheimer Morgen“ zitiert. Aus Kreisen der Grünen-Bundestagsfraktion wurde die Personalie bestätigt. Die 30-Jährige begründet in dem Schreiben ihren Schritt damit, dass sie sich nicht mehr mit den Grünen identifizieren könne. „Ich habe festgestellt, dass sich meine Vorstellung darüber, wie und mit welchem Stil Politik gemacht wird, weiterentwickelt hat“, schrieb sie offenbar in dem Brief an ihren Kreisverband. Demnach sei es ihr wichtig, dass Menschen, die arbeiten am Ende des Tages auch mehr verdienen und davon leben können. „Dafür brauchen wir eine Debattenkultur, die auch unbequeme Realitäten benennen kann und in dem Menschen für ihre Meinung oder ihre Sorgen nicht in Schubladen gesteckt werden.“ Tatsächlich verlieren die Grünen mit Melis Sekmen eine junge Abgeordnete mit Migrations- und Aufsteigergeschichte. Ihr Vater war aus der Türkei nach Deutschland eingewandert und arbeitet bei Daimler, ihre Mutter arbeitete zweitweise als Reinigungskraft im Krankenhaus. Sekmen sei auch frustriert über die Migrationspolitik der Grünen gewesen, heißt es aus der CDU. Tatsächlich klatschte sie vor vier Wochen nach dem Polizistenmord in Mannheim immer wieder während der Rede von CDU-Chef Friedrich Merz im Bundestag - als einzige Grüne. Dass Abgeordnete die Fraktion wechseln, kommt selten vor. Laut SWR-Informationen konnte die Unionsfraktion zuletzt Ende 1996 einen Zugang aus einer anderen Fraktion verbuchen. Damals war die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld ebenfalls von den Grünen zur Union gewechselt. Ende vergangenen Jahres trat Lengsfeld, die von 1990 bis 2005 im Bundestag saß, aus der CDU aus.
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