Das seit Tagen im Nordatlantik vermisste Tauchboot ist verunglückt. Die fünf Menschen an Bord seien aller Wahrscheinlichkeit nach ums Leben gekommen, als das Tauchboot nahe dem Wrack der «Titanic» in einer Tiefe von 3800 Metern implodiert sei, teilte die US-Küstenwache am Donnerstag mit. Auch die Betreiberfirma OceanGate Expeditions erklärte, sie gehe vom Tod der fünf Männer aus. Nach einer viertägigen Suche war zuvor bereits zunehmend die Hoffnung geschwunden, die fünf Männer noch lebend zu finden, bevor ihnen der Sauerstoff ausgegangen wäre. Nach Schätzungen des Tauchbootbetreibers hätte dieser bis Donnerstag Uhr deutscher Zeit reichen können, mit Einsparungen vielleicht auch noch etwas länger. Im Tauchboot saßen der Vorstandschef der Betreiberfirma OceanGate Expeditions, Stockton Rush, der britische Unternehmer und Abenteurer Hamish Harding, der pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood und dessen Sohn Suleman und der französische «Titanic»-Experte Paul-Henri Nargeolet. John Mauger von der Küstenwache sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Die «Titan» war am Sonntag etwa 700 Kilometer südlich von St. John's in Neufundland auf einer Expedition zum 1912 gesunkenen Luxusdampfer «Titanic» verschollen. Bis zuletzt hatte die US-Küstenwache versichert, sie werde nicht aufgeben und alle verfügbaren Mittel nutzen, um die «Titan» und deren Crew zu finden. Die Einsatzkräfte durchkämmten ein Gebiet, das fast doppelt so groß wie der US-Staat Connecticut war, also rund 26 000 Quadratkilometer, wie Jamie Frederick von der US-Küstenwache sagte. Kurzzeitig war Hoffnung aufgekommen, nachdem Laute und Klopfgeräusche registriert worden waren. Doch am Donnerstag entdeckte dann ein Unterwasserroboter Trümmer am Meeresboden. Diese seien Teile der «Titan», die offenbar katastrophal implodiert sei, sagte Mauger. Schiffe, Flugzeuge und eben Unterwasserroboter waren in den vergangenen Tagen in das Suchgebiet gebracht worden. Die US-Marine entsandte ein spezielles Bergungssystem, das schwere Objekte wie Flugzeuge oder kleine Schiffe aus dem Meer an die Wasseroberfläche bringen kann. Einer der Roboter von einem kanadischen Schiff erreichte am Donnerstag den Meeresboden in fast vier Kilometern Tiefe, auch ein französischer Tiefsee-Roboter schloss sich der Suche an. Das Gerät namens Victor 6000 verfüge über Scheinwerfer und Roboterarme und könne bis zu 6000 Meter tief tauchen, teilte das französische Meeresforschungsinstitut Ifremer mit. Experten hatten aber schon gewarnt, dass es selbst mit der allerbesten Technik schwer werden würde, die «Titan» zu finden. Ein Objekt von der Größe des Tauchbootes unter Wasser bei völliger Dunkelheit aufzuspüren, sei unglaublich kompliziert, sagte der Experte Rob Larter vom Forschungsprogramm British Antarctic Survey in London. Mit Sonargeräten von Schiffen an der Wasseroberfläche sei praktisch nichts zu machen. Besser geeignet seien ferngesteuerte Geräte in der Nähe des Meeresbodens wie eben jener Roboter, der dann die Trümmer fand. «Es ist wirklich wie eine Nadel im Heuhaufen, es sei denn, man hat einen ziemlich genauen Standort», sagte Larter. #titanic #oceangate #weltnetzreporter Abonniere den WELT Netzreporter Channel WELT Nachrichtensender Channel WELT DOKU Channel WELT Podcast Channel Der WELT Nachrichten-Livestream Die Top-Nachrichten auf Die Mediathek auf WELT Nachrichtensender auf Instagram WELT auf Instagram In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen. Danke für Eurer Verständnis - das WELT-Team Das Video wurde 2023 erstellt
Hide player controls
Hide resume playing