Nach dem angekündigten Rückzug von Dietmar Bartsch von der Spitze der Linken-Bundestagsfraktion hat die Parteivorsitzende Janine Wissler die Abgeordneten zur Geschlossenheit aufgerufen. „Diese Fraktion soll zusammenbleiben“, sagte sie am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin. „Wir sollten uns darauf konzentrieren, die politische Alternative zur Ampel zu sein, alternative Vorschläge zu machen, und uns nicht damit auseinandersetzen, dass es irgendwelche Tendenzen gibt, eine andere konkurrierende Partei aufzubauen.“ Die Linken-Vorsitzende spielte damit auf den Richtungsstreit um die Abgeordnete Sahra Wagenknecht an, die bis zum Jahresende entscheiden will, ob sie eine eigene Partei gründet. In diesem Fall droht der Linken und ihrer Bundestagsfraktion die Spaltung. Es wird erwartet, dass zusammen mit Wagenknecht weitere Abgeordnete die Linke verlassen würden. Diese würde im Bundestag mit weniger als 37 Mandaten ihren Fraktionsstatus und damit Einfluss, Geld und Posten verlieren. Wissler erinnerte die 39 Abgeordneten daran, dass sie alle auf den Listen der Linken und auf der Grundlage des Linken-Wahlprogramms gewählt worden seien. Man sollte in den angekündigten Rückzug von Bartsch nichts hineininterpretieren. Der 65-jährige Bartsch hatte am Mittwoch bekannt gegeben, dass er bei der Vorstandswahl am 4. September nicht erneut kandidieren werde. Den Entschluss dazu habe er vor langer Zeit gefasst. Vor ihm hatte schon seine Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali ihren Rückzug angekündigt. Hintergrund ist der Richtungsstreit um Wagenknecht. Mehr zu diesem Thema: Alle aktuellen Informationen und tagesschau24 im Livestream: Alle Sendungen, Livestreams, Dokumentation und Reportagen auch in der ARD-Mediathek:
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