1991 wird der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen in Berlin wiedergewählt. Er und der Fraktionsvorsitzende der CDU, Klaus Landowsky, heimlicher Strippenzieher der Berliner Politik, träumen davon, Berlin wieder zur Weltmetropole zu machen. Während in Ostberlin die DDR-Industrie und Hunderttausende Ostberlinerinnen und -berliner von einem auf den anderen Tag arbeitslos werden, hoffen Investoren aus dem Westen auf das große Geschäft und gehen bisher nicht gekannte Risiken ein. In deren Windschatten erobern Techno-Pioniere und Hausbesetzer in der Mitte Berlins leerstehende Fabrikhallen, Kirchen und Kinos, um ihre Utopien zumindest im Kleinen auszuleben oder um einfach befreit zu feiern. Die Loveparade wird vom belächelten Event einiger tanzbegeisterter Enthusiasten zur Erfolgsgeschichte. Berlin wird deutsche Hauptstadt und bewirbt sich obendrein als Austragungsort der Olympischen Spiele 2000. Das ist für die Bürger der armen Stadt zu viel und treibt die linke Szene auf die Barrikaden. Dass im Ostteil der neuen deutschen Kapitale immer häufiger Nazis Jagd auf Ausländer und Linke machen, passt dabei so gar nicht ins Bild der internationalen Metropole. Die Politik hält weiter unverdrossen an ihren Plänen fest und lässt im Herzen der Stadt, am Potsdamer Platz, das in Beton gegossene Symbol ihrer Metropolenträume errichten. Doch die größte Baustelle Europas am ehemaligen Todesstreifen kann nur noch schlecht darüber hinwegtäuschen: In der neuen deutschen Hauptstadt tun sich dunkle Wolken auf. Dokureihe, Regie: Florian Opitz und David Bernet (D 2023, 53 Min) Hier geht es zum dritten Teil der Dokureihe: #berlin #deutschland #wiedervereinigung Video verfügbar bis 02/10/2025 Abonniert den Youtube-Kanal von ARTE: Folgt uns in den sozialen Netzwerken: Facebook: Twitter: Instagram:
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