Im Rahmen der deutschen Wiederaufrüstung wurde ab 1934 am Rande des Truppenübungsplatzes ein weiteres Truppenlager angelegt. In der chronologischen Folge nach Altes Lager und Neues Lager erhielt dieses Lager anfangs die Bezeichnung Lager III. Weitere Ortsbezeichnungen waren Waldlager Jüterbog / Forst Zinna bzw. Waldlager Forst Zinna bei Jüterbog. Alsbald danach bekam der Ort den amtlichen Namen Adolf-Hitler-Lager. Neben dem eigentlichen Truppenlager rundeten ein abgetrenntes Proviantlager und der Bau eines Bahnhofs (1937) den Komplex ab. Bis zur Fertigstellung des Bahnhofs wurde der Eisenbahnverkehr über den Bahnhof Grüna-Kloster Zinna abgewickelt. Erster Nutzer des Lagers war, wie Zeitzeugen berichteten (schriftliche Quellen fehlen dazu), die SS. Ab Herbst 1935 nutzte die Artillerieschule Jüterbog das Lager zur Aufstellung von Beobachtungs-Abteilungen für die Artillerietruppe. Ab Anfang der 1940er Jahre war seitens der Artillerieschule Jüterbog der Lehrstab T, welcher sich mit der Ausbildung von Fahrern für Kettenfahrzeuge befasste, in dem Lager untergebracht. Dazu kam eine Aufstellungsabteilung für die in Jüterbog entwickelte Sturmgeschütz-Waffe. In den letzten Kriegswochen waren hier Teile der in Jüterbog aufgestellten RAD-Infanterie-Division Friedrich Ludwig Jahn einquartiert. Gleich nach Ende des Zweiten Weltkrieges betrieb die sowjetische Besatzungsmacht hier ein Lager für displaced persons. Angehörige verschiedener Staaten wurden hier – oft gegen ihren Willen – konzentriert und dann in Sammeltransporten in ihre Herkunftsländer abgeschoben. Ab 1947 nutzte die auf Beschluss der SED gegründete Deutsche Verwaltungsakademie (DVA) „Walter Ulbricht“ die durch die Wehrmacht geschaffenen Baulichkeiten. Diese umfassten außer den eigentlichen Kasernen und Technikbereichen Kino- und Theatersäle, Restauranträume, Sportstätten in einer gefälligen Architektur inmitten einer parkähnlichen Landschaft, und boten ideale äußere Bedingungen für eine Akademie. Nach der Nutzung durch die SED wurde das Gelände wieder von der Sowjetarmee übernommen. In den 1970er Jahren entstand eine Neuanlage für ein Baubataillon. In dem Militärareal gab es mehrere Verwaltungsgebäude, Wirtschaftsgebäude, ein Kino und einen Zoo. Am 19. Januar 1988 kam es in Forst Zinna zu einem der schwersten Eisenbahnunfälle der DDR, der durch sowjetisches Militär verursacht wurde. Ein D-Zug stieß mit einem Panzer der Sowjetarmee, der auf den Gleisen stand, zusammen. Sechs Menschen starben, 33 wurden verletzt. Der größte Teil der militärischen Anlagen und Gebäude wurde bereits im Rahmen der Konversion beseitigt. Ende 2007 wurde mit dem Totalabriss von Forst Zinna begonnen. Eine vorherige Bestandsaufnahme ergab, dass sich auf dem Gelände mehr als Kubikmeter umbauter Raum befindet. Es ist geplant, das Gebiet vollständig zu entsiegeln und zu renaturieren. Eines der Ziele der Abrissmaßnahmen besteht darin, mögliche Gewerbeflächen für die Zukunft frei zu halten. Musik : 1. Song: Eternity Artist: Whitesand Video link:
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