Straschek - Filmemigration aus Nazideutschland Pt1. Gemeinsam mit seiner Frau, der Übersetzerin Karin Rausch, begann Günter Peter Straschek Ende der 1960er Jahre eine umfangreiche Recherchearbeit zur Geschichte der während des „Dritten Reichs“ aus Deutschland und Österreich vertriebenen Filmschaffenden. In über Interviews erkundete Straschek die Lebenswege von Filmemigrierten und ihren Nachkommen und schuf so die Grundlage für eine der ersten großen Arbeiten zum Filmexil. Seine fünfteilige Fernsehdokumentation ist eine dichte, faszinierende Erkundung der Emigration während der NS-Zeit. Indem die Aussagen der verschiedenen Sparten der Filmbranche entstammenden Exilanten nicht nach Personen, sondern nach den Phasen der Auswanderung geordnet sind, entsteht eine Kollektivgeschichte, die in den ersten drei Teilen von der Bedrohung in Deutschland handelt, von überstürzter Flucht, einer oft langen Odyssee und den Schwierigkeiten des Neubeginns in einem Land, dessen Sprache die Ankömmlinge nicht beherrschen. Der Wendepunkt Stalingrad, die Mitwirkung bei Anti-Nazi-Filmen und der Einsatz in der US-Armee stehen hingegen im vierten und fünften Teil im Mittelpunkt. Strascheks Pionierarbeit Filmemigration aus Nazideutschland, die nach seiner Erstausstrahlung nur ein einziges Mal im Fernsehen wiederholt wurde, gehört zu den heute vergessenen Auseinandersetzungen mit dem Filmexil.
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