Vor dem Hintergrund der Spekulationen über eine angeblich bevorstehende Entlassung des ukrainischen Armeechefs Walerij Saluschnyj hat Moskau mit Häme reagiert. “Eine Sache ist offensichtlich: Das Regime in Kiew hat viele Probleme, es läuft nicht gut dort“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in Moskau. Angesichts des “Scheiterns“ der ukrainischen Gegenoffensive und den Problemen an der Front gebe es zunehmende Widersprüche zwischen den zivilen und militärischen Repräsentanten in Kiew. Zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und seinem Oberbefehlshaber Saluschnyj gibt es seit Wochen Spannungen. Zuletzt gab es am Montagabend eine ganze Reihe von Online-Veröffentlichungen und dann auch Veröffentlichungen in den ukrainischen Medien über eine Entlassung des Generals. “Ich glaube, das stimmt, wir warten auf das Präsidentendekret“, hatte ein hochrangiger Militärvertreter der Nachrichtenagentur AFP dazu gesagt. Nach manchen Spekulationen sollte Saluschnyj, der 2021 einige Monate vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee ernannt worden war, durch den Chef des Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, oder Heereskommandeur Oleksandr Syrsky ersetzt werden. Nach mehreren Stunden des Schweigens hatte die ukrainische Präsidentschaft schließlich die Berichte über eine Entlassung von Saluschnyj zurückgewiesen, der Umfragen zufolge eine Zustimmung von 92 Prozent genießt gegenüber 77 Prozent für Selenskyj. 72 Prozent der Ukrainer würden diesen Umfragen vom Dezember zufolge eine Entlassung des Armeechefs nicht gutheißen. Mehrere ukrainische Medien hatten berichtet, Selenskyj habe am Montag Saluschnyj empfangen und ihm seinen Entschluss mitgeteilt, ihn zu entlassen. Der Präsident habe ihm einen Posten als Botschafter oder Berater angeboten, was der Armeechef aber abgelehnt habe. Nach Angaben hochrangiger ukrainischer Kreise wirft Selenskyj seinem Oberbefehlshaber der Armee seit Monaten vor, dass es für die Ukraine an der Front gegen Russland nicht wirklich vorwärts geht. Einige Medien berichten aber auch, dass die Präsidentschaft wegen der Popularität des Generals eifersüchtig sei. Im November hatte Selenskyj seinem Oberbefehlshaber öffentlich widersprochen. Bei einer Pressekonferenz zusammen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kiew wies er die Aussage Saluschnyjs zurück, es gebe an der Front eine “Pattsituation“. Saluschnyj hatte zuvor gesagt, es gebe entlang der Frontlinie einen Abnutzungs- und Stellungskrieg. “Wie im Ersten Weltkrieg haben wir ein technologisches Niveau erreicht, das uns in eine Pattsituation bringt“, sagte der General. Es werde “sehr wahrscheinlich“ keinen “tiefen“ Durchbruch geben. Nach Ansicht des Politik-Analysten Wolodymyr Fesenko ist es nur eine Frage der Zeit, bis Saluschnyj doch noch entlassen wird. Nach Angaben des ukrainischen Dienstes des Senders BBC könnte Selenskyj die Entlassung seines Armeechefs jedoch aufgrund des Widerstands westlicher Verbündeter verschieben. #ukraine #krieg #weltnachrichtensender Abonniere den WELT YouTube Channel WELT DOKU Channel WELT Podcast Channel WELT Netzreporter Channel Der WELT Nachrichten-Livestream Die Top-Nachrichten auf Die Mediathek auf WELT Nachrichtensender auf Instagram WELT auf Instagram In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen. Danke für Eurer Verständnis - das WELT-Team Video 2024 erstellt
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