Eigentlich ist die Sache klar: Im Norden ist der Nordpol, im Süden der Südpol. Und die Kompassnadel zeigt stets nach Norden. Genauer: auf den magnetischen Nordpol, der unweit des geografischen Nordpols liegt. Was, wenn das nicht unbedingt so bleibt? Denn der magnetische Nordpol wandert. Wenn sich das Erdmagnetfeld aber stark ändert, werden dann Tier und Mensch orientierungslos? Derzeit liegt der magnetische Nordpol im Arktischen Ozean, auf halbem Weg zwischen Kanada und Sibirien. Aber alles spricht dafür, dass er dort nicht lange bleiben wird. Jedes Jahr wandert der magnetische Pol rund 50 Kilometer weiter – erdgeschichtlich gesehen ein Vollsprint und eine Bewegung, die wir so noch nicht erlebt haben, wie die Geophysikerin Aude Chambodut von der Universität Straßburg erklärt. Die Ursachenforschung führt tief ins Innere der Erde. Im flüssigen äußeren Erdkern erzeugen spiralförmige Strömungen das Erdmagnetfeld. Es gleicht einem Dipolfeld, wie wir es von einem Stabmagneten kennen – mit einem Nord- und einem Südpol. Doch aktuelle Abläufe im Erdinneren scheinen die stabile Struktur des Dipols zunehmend zu ändern. Die ungewöhnliche Wanderung des Nordpols könnte die Folge sein. Ein wilder Ritt mit unvorhersehbarem Ausgang. Er könnte in eine Umpolung des Erdmagnetfelds münden. In den letzten 50 Millionen Jahren hat sich das Magnetfeld mehr als 100-mal umgepolt. Das letzte Mal vor etwa Jahren, sagt Monika Korte vom Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam. Obwohl ein solcher Prozess mehrere Tausend Jahre dauert: Die Stärke des Erdmagnetfelds nimmt bereits ab. Wie sehr sich das auf Zugvögel und andere Tiere auswirkt, die sich am Erdmagnetfeld orientieren, ist unklar. Es ist aber davon auszugehen, dass magnetsensible Tiere sich daran anpassen können, so Max-Planck-Forscher Pascal Malkemper. Für uns Menschen ist das Erdmagnetfeld ein wichtiger Schutz: Es umschließt die Erde und lenkt hochenergetische Teilchen ab, die von der Sonne auf die Erde treffen. Wissenschafts-Dokureihe (D 2023, 29 Min) Quellen und weiterführende Links: Wie funktioniert der Magnetkompass? – Diese und weitere Fragen beantwortet das Geoforschungszentrum Potsdam auf seiner Webseite: Haben wir Menschen einen Magnetsinn? – Erste Hinweise liefert die Studie von Joseph Kirshvink und Shin Shimojo vom California Institute of Technology: Was das Erdmagnetfeld mit der Evolution von Meeresschildkröten zu tun hat – Eine Studie über den Einfluss des Erdmagnetfelds auf den Geburtsort der „Unechten Karettschildkröte“: Das Erdmagnetfeld als Schutz vor Sonnenstürmen – Das Schutzschild der Erde, hier genauer erklärt: Der ARTE-42 Film „Wie gefährlich ist das Weltraumwetter?“ befasst sich unter anderem mit den Auswirkungen von Sonnenstürmen auf unser modernes Leben: Musik in dieser Folge: Der Nussknacker, Ballet Suite op. 71a, III. Tanz der Zuckerfee – P. Tschaikowski [TC 00:00 – 00:52] Peer Gynt, Suite No. 1, Op. 46: IV. In the Hall of the Mountain King – Evard Grieg [TC 01:14 – 02:05] Nemo Egg (Main Title), Finding Nemo – Thomas Newman [TC 19:05 – 20:26] The Next Episode – Dr. Dre, Snoop Dogg [TC 23:27 – 23:43] Resurection (Robot’s Outro) – PPK [TC 25:51 – 27:05] #nordpol #südpol #erdmagnetfeld Video verfügbar bis zum 28/04/2025 Link zur Mediathek: Abonniert den Youtube-Kanal von ARTE: Folgt uns in den sozialen Netzwerken: Facebook: Twitter: Instagram:
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