Der Chiemsee, auch Bayerisches Meer genannt, ist mit einer Fläche von 79,9 km² der größte See in Bayern und nach dem Bodensee und der Müritz der drittgrößte See in Deutschland, allerdings hat der ebenfalls in Bayern liegende Starnberger See ein um die Hälfte größeres Wasservolumen. Der Chiemsee enthält 2,048 km³ Wasser und hat eine 63,96 km lange Uferlinie; zusammen mit der Uferlänge der Inseln sind es 83 km. Das Einzugsgebiet umfasst ,56 km², davon liegen 605 km² in Bayern. Seine Inseln sind die Herreninsel (238 ha), die Fraueninsel (15,5 ha) und die Krautinsel (3,5 ha), die zusammen die Gemeinde Chiemsee im Landkreis Rosenheim bilden, sowie die gemeindefreie Insel Schalch (22 m²). Der Chiemsee zählt zum gleichnamigen gemeindefreien Gebiet Chiemsee im Landkreis Traunstein. Der Chiemsee entstand wie viele andere Voralpenseen am Ende der Würm-Kaltzeit vor ca. Jahren als Ausschürfung eines Gletschers (Zungenbeckensee). Ursprünglich bedeckte der See eine Fläche von fast 240 km², also etwa das Dreifache der heutigen Wasserfläche. Zwischen 1810 und 2012 schob sich die Uferlinie des Achen-Delta (Mündung der Tiroler Achen) durch Sedimentfracht um ca. 320 ha nach Norden in den See hinein. Zwischen 1902 und 1904 senkte man den Seespiegel um 70 cm ab. Dadurch wurden große Flächen trockengelegt. Der größte Zufluss des Sees ist die Tiroler Achen im Südosten, der einzige Abfluss die Alz im Norden. Die Tiroler Achen spült, wie auch die Prien und weitere kleinere Zuflüsse, Sand und Geröll in den See, so dass dieser langsam verlandet. Der tiefste Bereich des Chiemsees (73,4 m) ist bekannt unter dem Namen Unschuldige-Kinder-Grube.[4] Die Stelle, an der der Seegrund auf 445 m ü. NHN hinabreicht, liegt im Zentrum des Sees bei ♁47° 52′ 49,2″ N, 12° 27′ 19,2″ O. Die Landschaft um den Chiemsee, der Chiemgau, ist eines der beliebtesten Erholungsgebiete Bayerns. Der landschaftliche Reiz des Chiemsees ergibt sich durch die unmittelbare Nähe der Chiemgauer Berge (Hochfelln, Hochgern, Hochplatte und Kampenwand). Der See steht unter dem Schutz der internationalen Ramsar-Konvention. Bekannt ist der See vor allem durch zwei seiner drei größeren Inseln: Auf der Fraueninsel befindet sich seit dem Jahr 772 die Abtei Frauenwörth, ein Kloster der Benediktinerinnen. Noch bekannter ist die Herreninsel, auf der zwei Schlösser stehen: Ein Landschaftspark mit dem Alten Schloss (einem ehemaligen Kloster) sowie das Neue Schloss Herrenchiemsee des „Märchenkönigs“ Ludwig II., das dem Schloss von Versailles nachempfunden ist. Die dritte Insel – die Krautinsel – ist unbewohnt. Außerdem gibt es drei sehr kleine Inseln: Der Schalch westlich der Fraueninsel sowie zwei namenlose, baumbestandene Inselchen 54 bzw. 80 Meter südlich der Krautinsel, mit jeweils wenigen Quadratmetern Fläche.
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