Schon kurz nach der Sprengung der Nord Stream-Pipelines waren sich viele Beobachter einig, dass diese vor allem im Interesse der USA lag. Nicht nur der US-Präsident verkündete öffentlich, dass man der Pipeline ein Ende setzen werde, auch andere führende US-Politiker hatten nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie der deutsch-russischen Pipeline extrem negativ gegenüberstehen. Diese Woche erhärtete sich der Verdacht, nachdem der Enthüllungsbericht des preisgekrönten Journalisten Seymour Hersh mit Berufung auf einen Insider detailliert erklärte, wie die US-Regierung den Sprengstoff-Anschlag auf die Pipelines plante und durchführte. Während die AfD während der Debatte die so hochgehaltene “transatlantische Partnerschaft“ infrage stellte und die Bundesregierung für ihr Schweigen auch fünf Monate nach den Angriffen kritisierte, zeigte sich die Union blind gegenüber all diesen Indizien. Jürgen Hardt von der CDU zeigte sich stolz, dass “alle Redner, die heute hier am Pult stehen, zu diesem Thema Mitglied der Atlantikbrücke e. V. sind und wir sind stolz darauf, weil ich mich in meiner Geschichte und in der Geschichte meiner Familie nicht daran erinnern kann, dass Amerika irgendwann mal irgendetwas Schlechtes gemacht hat“. Sein Kollege, der außenpolitische Sprecher der Union Roderich Kiesewetter, ging sogar so weit, Russland in den Fokus des Verdächtigen zu rücken, auch wenn der Bundesgeneralanwalt bekanntgegeben hat, dass es keine Belege für eine russische Täterschaft gibt. “Ich frage mich, wem nützt es denn, wenn so ein Anschlag auf kritische Infrastruktur Nord Stream stattfindet, eine Leitung erstaunlicherweise übrig bleibt und dann das Land, das das Gas sendet, über mehrere Tage mit Hochdruck Gas durch diese Leitungen sendet, doch nicht um die Spuren zu konservieren, sondern um die Spuren zu verwischen.“ Mehr auf unserer Webseite:
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