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So weit die Fe tragen 1959 - Teil 1 von 6

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Soweit die Füße tragen ist ein 1955 zum ersten Mal veröffentlichter Roman von Josef Martin Bauer (1901–1970) um einen deutschen Kriegsgefangenen, der nach dem Zweiten Weltkrieg 1949 aus einem ostsibirischen Gefangenenlager flieht und eine abenteuerliche Flucht nach Hause antritt. Der Roman war Vorlage eines gleichnamigen sechsteiligen Fernsehfilms von 1959, der zu einem der ersten Straßenfeger des deutschen Fernsehens wurde, eines Kino-Filmdramas (2001) und eines Hörspiels. Der Roman basiert auf dem Erlebnisbericht eines früheren Wehrmachtsangehörigen und Kriegsgefangenen, dessen Identität der Autor Josef Martin Bauer vertragsgemäß geheim hielt. Es handelt sich dabei um Cornelius Rost (* 27. März 1919 in Kufstein; † 18. Oktober 1983 in München). Im Rahmen von Recherchen zum 100. Geburtstag Bauers wurden durch die Verlegerfamilie Ehrenwirth Tonbandaufnahmen zugänglich gemacht, in welchen Rost seine Geschichte im Januar 1955 schildert und welche für Bauer die Basis für die Verfassung des Romans darstellten. Umfangreichere Nachforschungen zu Details dieser Aufnahmen lassen Zweifel an der historischen Authentizität der geschilderten Ereignisse aufkommen. So habe sich beispielsweise im geschilderten Zeitraum kein Kriegsgefangenenlager am Kap Deschnjow befunden. In einem dreistündigen Radiofeature berichtet Arthur Dittlmann, ein Journalist beim Bayerischen Rundfunk, über die Entstehungsgeschichte des Romans. So stellte das Stadtarchiv München auf seine Anfrage fest, dass Cornelius Rost (der laut Deutscher Dienststelle kein Offizier, sondern Mannschaftsdienstgrad war) nach den Unterlagen des Münchener Einwohnermeldeamts bereits am 28. Oktober 1947, aus sowjetischer Kriegsgefangenenschaft entlassen, wieder nach München zurückkehrte. Somit konnte er unmöglich zwei Jahre später die drei Jahre andauernde Flucht aus einem ostsibirischen Lager angetreten haben. Rost/Bauer unterbreiten in dem Roman dem wegen der Enthüllung der NS-Verbrechen und wegen der Kriegsniederlage nicht selten beschämten deutschen Leser verschiedene sozialpsychologische Entlastungsangebote, die einen Gutteil des Erfolges von „So weit die Füße tragen“ sicherten. Auch der Zeitgeist des Kalten Krieges war der Rezeption des Romans günstig, was sich am etwa zeitgleichen Erfolg von Hans Hellmut Kirsts 08/15-Romantrilogie (veröff. 1954-55) sowie von einer Vielzahl einschlägiger Illustriertenstories ablesen lässt. Zu den Entlastungsangeboten dieser Veröffentlichungen wie auch des Romans „So weit die Füße tragen“ zählte zunächst der saubere, anständige deutsche Soldat, grundsätzlich den Nazis gegenüber skeptisch bis ablehnend eingestellt, im Grunde ein Kulturträger in Feindesland, der auch seine Wirkung auf Frauen nicht verfehlt. Sozialpsychologisch entlastend wirkte auch der Gegensatz zwischen dem gewöhnlichem Russen, gutherzig, hilfsbereit und kindlich-beschränkt, und seinen grausamen Unterdrückern in Partei, Geheimdienst und Militär, die gern als Asiaten gezeichnet sind. Schließlich bediente auch die Schilderung der Rettung von Juden durch deutsche Soldaten ein immer wieder anzutreffendes Wunschdenken: Im Tonbandprotokoll behauptete Rost, der Jude, der in Sibirien an ihn herangetreten sei (um ihm als Angehöriger einer sogenannten Kulaki-Untergrundorganisation zu helfen), habe als einziger seiner Familie ein Anfang 1943 – kurz nach Stalingrad – vom sowjetischen Regime veranstaltetes Pogrom überlebt. Bauer sah allerdings davon ab, diese Aussage und die sämtlichen antisemitischen Klischees entsprechende Beschreibung des Juden durch Rost in den Roman zu übernehmen bzw. glättete hier erheblich. Gleichsam die Vorgeschichte zu „So weit die Füße“ tragen sollte Unternehmen Konterbande liefern, ein sogenannter Tatsachenbericht, den Rost in den 1960er Jahren zu Papier brachte. Einzelne Punkte der Geschichte hatte er bereits in den etwa 8 Stunden umfassenden Tonbandaufzeichnungen bei Bauer Mitte der 1950er Jahre angesprochen. Ehrenwirth wies das Manuskript jedoch wegen “mangelnder literarischer Qualität“ zurück. In diesem von haarsträubenden Fehlern, Unwahrscheinlichkeiten und Entlastungslegenden über Krieg und Nationalsozialismus strotzenden Elaborat stellt sich Rost als hochdekorierten Wehrmachtsoffizier Marker dar, ein Süddeutscher, der wegen Beteiligung an einer groß angelegten Judenrettungsaktion in Holland zunächst knapp am Todesurteil durch den Reichsgerichtshof vorbeikommt, dann degradiert und zur Bewährung an die Ostfront geschickt wird. Aus dem Strafbataillon 999 zur mehrfach aufgeriebenen Division Brandenburg versetzt, wird er schließlich voll rehabilitiert und erhält seine Auszeichnungen zurück. Bei einem Kommandounternehmen hinter dem Ural, wozu seine Truppe mit Ju-52 geflogen wurde, wird er im Kampf verwundet (ein Kopfschuss war ihm durch den Gaumen ins Kleinhirn gedrungen) und gerät in Gefangenschaft. Als Judenretter erfährt er Hilfe durch eine jüdische Ärztin, usw. Siehe hier üße_tragen

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