Filipp, wurde dieser Tage zu Grabe getragen, von seinen Eltern, seiner Familie, seinen Mitschülern und Freunden. Und von einigen hundert mitfühlenden Menschen, denen der Einzelfall in Deutschland noch nicht zum Alltag wurde. Für ihn, Filipp, sein Schicksal, sein dramatisches Ende gingen keine hunderttausend Menschen auf die Straße. Für ihn, seinen frühen Tod wurden nicht die Plätze gefüllt. Zu seinem Mord sprach kein Bundespräsident, keine Helene Fischer, kein Florian Silbereisen, kein Bischof, kein Kanzler, keine Innenministerin. Keine Worte des Mitgefühls, keine Worte der Solidarität, der Barmherzigkeit. Kälte war die Antwort. Es gab keine Sondersendungen, die Medien hielten sich vornehm zurück. Filipp war mitten im Leben, manchmal traurig, manchmal froh und glücklich. Philipp, war ein junger zukunftsfroher Mensch, lebte in Deutschland und wurde direktes Opfer einer Politik, für die der Bundespräsident, Helene Fischer, Florian Silbereisen, die Bischöfe, der Kanzler, die Innenministerin sehr wohl ihre Solidarität zeigen. Für eine Ideologie, für eine ideologische Verblendung gehen sie auf die Straße, erheben mutig ihr Wort. Für einen einzelnen Menschen hingegen finden sie nicht einmal eine Silbe. Philipp wuchs in einer Demokratie auf, die ihn nicht schützte, weil ausgerechnet jene, die die Demokratie zu verteidigen vorgeben, die Sicherheit, die diese Demokratie garantieren sollte, in ihrer ideologisierten Toleranzbesoffenheit aushöhlen. Viel schlimmer, Filipp wurde von einer minderjährigen aber gleichsam kriminellen Jugendbande am 30. Jänner zusammengeschlagen. Die Täterherkunft ist gemischt, bunt. So bunt, wie für deren Buntheit in einem einst sicheren Land hunderttausende Menschen auf die Straße gehen. Die Clankriminalität der Alten beherrscht Viertel, die Aggressivität und Gewaltbereitschaft überträgt sich auf die Jungen, Banden bilden sich, das Mobbing und die Gewalt beherrschen jenen Alltag, dem viele junge Menschen in Deutschland nun ausgesetzt sind. Aber Hauptsache, Hunderttausende sind mutig und gehen eine für Demokratie, viel eher für ein demokratie- und sicherheitszersetzendes Establishment auf die Straße, das Sicherheit nicht mehr bietet, sondern regelrecht zerstört. Eine verkehrte Welt.
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